Inzwischen gibt es überhaupt kein Restaurant mehr im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mehr mit 3 Michelin-Sternen und in der Metropole Köln gibt es selbst von 2-Sterne-Küchen nur zwei. Neben dem langjährigen französischem „Platzhirsch“ LE MOISSONNIER von Vincent Moissonnier ist vor zwei Jahren Daniel Gottschlich mit seinem Sternerestaurant OX & KLEE in diese Liga aufgestiegen. Hier konzentriert sich der Sternekoch auf eine feste Menüfolge in 6, 10 oder 15 „Akten“ konzentriert. Wen das womöglich abschreckt , der hat seit Mai 2022 die Gelegenheit sich in seinem zweiten Restaurant Puls direkt am historischen Rathaus langsam ran zu tasten.
In der kleinen „Restobar“ wird ganz auf legeres Ambiente, exquisite à-la-Carte-Gerichte und Sharing Dishes gesetzt. Neben Patron Daniel Gottschlich ist Chef de Cuisine Johannes Langenstück für die Küche verantwortlich, der vorher im „La Fonda“ als Chefkoch gekocht hat und mich dort schon besonders durch seine vegetarische Gerichte beeindruckt hat.
Im Puls war ich 2022 nun mehrere Male zu Gast, gerne auch mal früh alleine auf ein paar Gerichte mit Wein direkt nach Feierabend, was man bei dem Konzept sehr gut machen kann. Die große „Ess“bar und die vielen Hochtische sind ideal dafür. Besonders schön war natürlich im Sommer auch der fließende Übergang auf die kleine Terrasse mit Blick auf die Steinskulpturen des Rathausturms. Inzwischen lohnt es sich aber auch inzwischen sehr mal einen der puristischen, aber geschmacklich absolut großartigen Cocktails zu probieren.
Aber nun zum wesentlichsten Thema, dem Essen. Die Speisekarte ist, wie gesagt, perfekt für die schon länger sehr beliebten Sharing Dishes geeignet und in Barsnacks, Starters, Classics, Mains, Sides und Dessert aufgeteilt. Bis auf den Barsnacks und den Desserts kann man bei allem zwischen Single- und Share-Größe auswählen. Tatsächlich gab es bisher noch kein wirklich enttäuschendes Gericht und daher fällt es schwer Einzelne herauszuheben. Absolute Pflicht ist aber natürlich das Maggi-Ei als Signature Dish von Sternekoch Daniel und das Pondon von Johannes ist vielleicht die Carbonara a la Daniele, die mir zumindest auch schon vom La Fonda bekannt vorkamen. Besonders begeistert war ich ehrlich gesagt von der halben Amalfi Zitrone mit Bluefin Tuna und das Kalbsbries als Nuggets, das ich tatsächlich noch nie so perfekt gegessen habe. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis lohnt sich definitiv auch die Chef Choice mit mehreren Überraschungsgängen zu teilen.
Beim Dessert gibt es schließlich besonders viel historischen Bezug, schließlich speist man direkt über römischen Mauern. Unser Dessert innerhalb des Chef Choice kam als süße „goldene römische Münze“ daher. Mit toller Küche und dem jungen, lockerem Team hat man hier immer eine gute Zeit! Für noch regelmäßigere Besuche wär mehr Wechsel bei den offenen Weinen und den Speisen toll. Inzwischen ist es ratsam frühzeitig zu reservieren!
www.pulsrestobar.com